Zwischen Beziehungskrise und Einsamkeit

Tipps von Life-Coach Uwe Pettenberg zur zwischenmenschlichen Krisenbewältigung in der Coronakrise

Zwischen Beziehungskrise und Einsamkeit

Uwe Pettenberg, Jahrgang 1961, ist Autor, Coach und Therapeut (HPG).

Die Coronakrise hat in kürzester Zeit unser aller Leben komplett auf den Kopf gestellt. Manche Menschen sind plötzlich von einem auf den anderen Tag völlig allein in ihrer Wohnung, andere wiederum sitzen jetzt rund um die Uhr aufeinander, da sind Konflikte vorprogrammiert. „Die Auswirkungen auf unsere Psyche, die das Herunterfahren des sozialen Lebens schon jetzt hat, werden sich voraussichtlich noch deutlich verstärken“, so der Life-Coach und Therapeut Uwe Pettenberg, der als Experte für Krisenbewältigung aktuell ein Online-Beziehungsseminar entwickelt hat.

Prognosen gehen davon aus, dass die Fälle von häuslicher Gewalt, von Depressionen oder gar Suiziden steigen. Wie können wir also mit der momentanen Ausnahmesituation am besten umgehen? Wie meistern wir die psychischen Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringen?

Uwe Pettenberg verrät im Interview, wie wir den Auswirkungen der Coronakrise auf der zwischenmenschlichen Ebene am besten begegnen können.

Herr Pettenberg, insbesondere Partnerschaften sind dieser Tage auf eine harte Probe gestellt, rund um die Uhr gemeinsam zu Hause, wie geht man am besten damit um?

Pettenberg: Das Wichtigste ist, sich gegenseitig Freiräume zu lassen, gerade in der momentanen Situation. Jeder von uns braucht auch einen Platz ganz für sich. Das sollte man natürlich auch dem Partner zuzugestehen. Auch er braucht seinen Raum. Sicherlich ist es im häuslichen Umfeld schwer, sich diese Freiräume zu schaffen, aber auch da ist es realisierbar. Selbst wenn man gemeinsam zu Hause ist, bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass man jede Minute miteinander verbringen muss. Man kann sich Rückzugsmöglichkeiten schaffen – z.B. ein Spaziergang allein an der frischen Luft oder eine Wellnessstunde nur für sich im Bad – auch in den eigenen vier Wänden gibt es Möglichkeiten.

Worin liegt weiteres Konfliktpotenzial für Beziehungen, gerade jetzt während der Ausgangsbeschränkungen?

Pettenberg: Da sehe ich die plötzliche Strukturlosigkeit des Tages. Wenn wir unsere gewohnte Struktur verlieren, ist es notwendig uns eine neue Ordnung zu erschaffen. Den Tag neu einteilen oder Unerledigtes endlich ordnen. Strukturlosigkeit schafft Frustration und Frustration ist der Booster für Konflikte und Streit.
Konflikte lassen sich nicht immer vermeiden, haben Sie auch einen Tipp, wie sich die Wogen am ehesten wieder glätten lassen?
Pettenberg: Streit gehört zu jeder Beziehung dazu, keine Frage. Wichtig ist, dass man miteinander redet. Eine der Hauptursachen für Konflikte ist mangelnde Kommunikation. Reden ist wichtig, doch Anklagen sind kontraproduktiv. Hier empfehle ich, „Ich-Botschaften“ zu senden und nicht alles Negative auf den Partner zu beziehen. Also: Nicht „DU bist…!“, sondern: „Wenn dies passiert, fühle ICH mich…!“ Nur so gibt man dem Gegenüber eine echte Chance.

Zuviel Nähe in Beziehungen ist die eine Seite, Einsamkeit die andere. Wer alleinstehend ist, muss dieser Tage auf sein soziales Umfeld verzichten, aktuell oft als „social distancing“ bezeichnet…

Pettenberg: … dieses Schlagwort ist eigentlich falsch. Wir müssen uns doch gar nicht sozial voneinander entfernen, nur physisch, also „physical distancing“. Das ist nicht dasselbe. Der Freundeskreis ist ja nicht wirklich weg. Umso wichtiger ist es jetzt, Kontakte am Leben zu erhalten oder gar alte Kontakte wieder aufleben lassen. Das ist das Elixier, das uns nährt. Das ICH entsteht im DU. Wenn ich mich verbinde, lebe ich. Wie wäre es z.B., Freunde via Videokonferenz virtuell zum Abendessen einzuladen. Zugegeben, jeder muss wohl selbst kochen, aber das Wir-Gefühl können alle teilen.

Was kann man noch tun, um in dieser Zeit eine positive Grundeinstellung zu bewahren?

Pettenberg: Es mag simpel klingen, aber es hilft: Regelmäßige Bewegung, selbst auf dem Balkon, am offenen Fenster, oder am besten in der Natur, im Wald, erschafft auch eine innere Bewegung. Wer träge wird, neigt eher dazu, zu grübeln und negativ zu denken. Worauf man seinen Fokus legt, bestimmt die Wahrnehmung der Wirklichkeit. Wenn man den Blick immer nur auf das Schlechte lenkt, wird dies wachsen. Der Blick auf das Positive macht hingegen frohgemut. Es gibt nicht nur Corona. Reduzieren wir die Nachrichtenflut, können wir den Fokus auf uns, unser Leben und unsere Zukunft richten.

Online-Seminar „Beziehung leicht gemacht“ von Uwe Pettenberg

Uwe Pettenberg coacht und schreibt seit über 15 Jahren, was er selbst als wirkungsvoll erlebt hat. Sein neuestes Projekt ist aus aktuellem Anlass ein Online-Beziehungsseminar, das er zusammen mit seiner Frau Nina entwickelt hat. Es richtet sich an alle, die sich eine glückliche Beziehung wünschen – auch an Singles. Es handelt sich um ein gefilmtes Seminar, das auf 7 x 25 Minuten aufgeteilt ist. Nach jeder Lektion werden diese von Uwe Pettenberg kommentiert und es werden Arbeitsaufträge an die Teilnehmer in Form von Arbeitsblättern gestellt. Näheres unter https://www.pettenberg.de/beziehungscoaching/

Profil:
Uwe Pettenberg, Jahrgang 1961, ist Autor, Coach und Therapeut (HPG). Er ist glücklich verheiratet und hat 2 Kinder. Vom FOCUS-Nachrichtenmagazin wurde Uwe Pettenberg 2016 zu Deutschlands führendem TOP-Coach im Bereich „Life-Coaching“ gewählt. Er ist psychotherapeutischer Heilpraktiker, Systemischer- und Hypnosetherapeut und Ausbilder „Vier-Elemente-Coach®“. Mitglied im Hypnoseverband Deutschland e.V. und dem Deutschen Coaching Verband e.V..

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