Hörmann KG Freisen bittet Bevölkerung um Mithilfe
Typisierungsaktion auf dem Firmengelände der Hörmann KG Freisen am 22. Februar
Ein Mitarbeiter der Hörmann KG Freisen fürchtet um das Leben seines an Leukämie erkrankten Familienmitgliedes. Die Zeit drängt, doch es konnte noch niemand mit den passenden Gewebemerkmalen gefunden werden. Daher bietet der Hersteller von Funktionstüren am 22.02.2022 in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion auf dem Firmengelände in Freisen (Bahnhofstraße 43, 66629 Freisen) an. Dabei können sich sowohl Mitarbeitende des Unternehmens als auch Verwandte, Freunde, Anwohner und alle anderen Interessierten typisieren lassen.
Oliver Bardel, Werksleiter der Hörmann KG Freisen, erklärt: „Eine Stammzelltransplantation ist in diesem Fall die einzige Überlebenschance für die Betroffene. Bislang konnte leider noch keine passende Spenderin und kein passender Spender gefunden werden. Wir wollen deshalb alles tun, um das möglichst schnell zu ändern!“ Aus diesem Grund ruft das Unternehmen gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, zur Typisierungsaktion auf. In nur drei Schritten können sich Menschen von 18 bis 40 Jahren typisieren lassen. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ist das schon ab 16 Jahren möglich.
Typisierung für Mitarbeiter:innen und für die Öffentlichkeit
Zunächst haben am 22. Februar alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Hörmann KG Freisen die Gelegenheit, sich in die Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung aus Birkenfeld registrieren zu lassen. Von 15.00 bis 17.00 Uhr ist die Aktion dann auch für Verwandte, Freunde, Anwohner und alle anderen Interessierten geöffnet – unter Berücksichtigung der 3G-Regelung. „Wir bitten dringend alle, die noch nicht registriert sind, die Gelegenheit auf unserem Firmengelände zu nutzen“, betont Oliver Bardel. Ausreichend Parkplätze stellt das Unternehmen auf dem Betriebsgelände zur Verfügung.
Junge Menschen häufiger als Stammzellspender:in ausgewählt
Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung beschreibt den Ablauf vor Ort: „Um potenzielle Spenderin oder Spender zu werden, gibt man einfach seine Kontaktdaten an, füllt die Einverständniserklärung aus und entnimmt sich selbst eine Speichelprobe. Vorher wird man von unserem Team genau aufgeklärt und kann Fragen stellen.“ Die Probe wird dann im Speziallabor der Birkenfelder Stiftung analysiert. Um als Spender:in in Frage zu kommen, müssen bestimmte Genmerkmale mit denen der Patientin oder des Patienten übereinstimmen. Dazu erklärt Fabian Korb: „Diese sogenannten HLA-Werte kommen in einer unfassbar großen Vielfalt vor. Deshalb ist es wichtig, dass sich ganz viele aufnehmen lassen. Je mehr Menschen das machen, umso größer ist die Chance, dass der lebensrettende Volltreffer dabei ist. Grundsätzlich steht man danach auch für andere Leukämiekranke weltweit zur Verfügung. Deshalb muss man sich nicht erneut registrieren lassen.“
Die Pandemie hat die Situation für Leukämiekranke zusätzlich verschärft. Eine Sprecherin der Stammzellspenderdatei betont: „Termine vor Ort waren zeitweise gar nicht möglich. Deshalb fehlen bereits mehr als 18.000 neue Spender und Spenderinnen – im Vergleich zu den Vorjahren. Dieser Rückgang kann für Betroffene lebensbedrohlich werden. Um das aufzufangen, ist das Engagement von jedem Einzelnen entscheidend!“ Insbesondere junge Menschen können besonders viel bewirken: Aus medizinischen Gründen kommen sie wesentlich häufiger als potenzielle:r Spender:in in Frage.
Auch Geldspenden helfen
Die Voraussetzungen zur Typisierung sind so ähnlich wie bei der Blutspende. Mehr zu den Ausschlusskriterien erfährt man unter www.stefan-morsch-stiftung.de Die Aufnahme ist kostenlos. Jedoch fallen pro Neuaufnahme 40 Euro an, die die gemeinnützige Stiftung mithilfe von Geldspenden finanziert. Wer sich etwa aus medizinischen Gründen nicht als Stammzellspender:in registrieren lassen kann, hat trotzdem die Möglichkeit, die Aktion mit einer Geldspende zu unterstützen. Auch kleine Beträge können viel bewirken.
Spendenkonto: Stichwort „Hörmann“, IBAN: DE76 5625 0030 0000 2222 24, Kreissparkasse Birkenfeld
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld. Mitte der 80er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jahrigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europaer, bei dem durch eine Ubertragung von fremdem Knochenmark die Leukamie geheilt werden konnte. Stefan starb nach einem halben Jahr an einer Lungenentzundung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank fur Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukamiepatienten:innen eine Chance auf Heilung zu ermoglichen, ist mit der Grundung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realitat geworden. Heute suchen und vermitteln wir Stammzellspender:innen fur Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordinieren Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. In unserem HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Spender:innen analysiert. Bislang konnten wir weltweit fur mehr als 8.000 Patient:innen passende Lebensretter:innen identifizieren. Darüber hinaus begleiten und beraten wir Menschen mit Leukämie vor und nach der Transplantation und unterstützen Betroffene, wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind. Zudem fordert die Stiftung verschiedene Forschungsprojekte.
Wir sind Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD) und in Fachgesellschaften wie der „World Marrow Donor Association“ (WMDA) sowie der „European Society for Blood and Marrow Transplantation“ (EBMT).
Kontakt
Stefan-Morsch-Stiftung
Annika Bier
Dambacher Weg 3-5
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pressestelle@stefan-morsch-stiftung.de
http://www.stefan-morsch-stiftung.de