Schnitzeljagd: Alter Hut oder Dauerbrenner?
ARAG Experten über einen Spieleklassiker, der auch digital funktioniert
Für Kinder ist es wichtig, sich draußen auszutoben. Wie wäre es denn mal wieder mit einer ausgiebigen Schnitzeljagd in der freien Natur? Ein alter Hut, meinen Sie? Weit gefehlt! Es gibt zum Klassiker nämlich viele neue Variationen.
Die klassische Schnitzeljagd…
… findet im Freien statt. Sie eignet sich besonders für Kinder ab dem Vorschulalter, kann aber auch von der ganzen Familie unternommen werden. Zuerst bilden die Teilnehmer zwei Gruppen, die „Gejagten“ und die „Jäger“. Die erste Gruppe startet mit zehn bis 30 Minuten Vorsprung; je nach Gelände, geplanter Spieldauer und Alter der Teilnehmer. Anhand von Papierschnipseln markieren die „Gejagten“ ihren Weg. Je nach Absprache ist auch das Anlegen von Irrwegen erlaubt. Das Spiel ist zu Ende, wenn die „Jäger“ die „Gejagten“ entdeckt und eingeholt haben.
Spannende Variationen: Erkundungsrallye
Zu der klassischen Form der Schnitzeljagd gibt es mittlerweile zahlreiche Variationen. Bei einer Erkundungs-Rallye geht es zum Beispiel nicht darum, die andere Gruppe aufzuspüren, sondern sich in unbekanntem Terrain zurechtzufinden. Die zu erkundenden Gegenden können Wälder, Landschaften und Parks, aber auch Städte oder Stadtviertel sein. Darin müssen die Teilnehmer oder Teilnehmergruppen den Weg finden, der es ihnen erlaubt, bestimmte Aufgaben zu erledigen oder Rätsel zu lösen – beispielsweise zu beantworten, welche Hausnummer der Kölner Dom trägt oder wessen Geburtshaus sich in der Lübecker Mengstraße 4 befindet. Mit einem Smartphone ausgestattet, können die Teilnehmer auch bestimmte Landmarken oder Sehenswürdigkeiten fotografieren, um so zu belegen, dass sie die Etappe, die dorthin führte, gemeistert haben. Gewonnen hat nach der festgesetzten Spielzeit die Gruppe, die alle oder zumindest die meisten Aufgaben erledigt oder Rätsel geknackt hat.
Geocaching
Eine moderne Form einer Schatzsuche oder Schnitzeljagd, die weltweit gespielt wird, ist das Geocaching („cache“ auf Deutsch: Versteck). Ausgestattet mit einem GPS-Gerät oder einem Smartphone und den geographischen Koordinaten aus dem Internet, begibt sich die gesamte Teilnehmergruppe auf die Suche nach einem „Schatz“, den jemand versteckt hat. Meist sind es Plastikdosen unterschiedlicher Größe mit einem Logbuch zum Eintragen und teilweise gefüllt mit kleinen Tauschgegenständen. Wer das Versteck mit Hilfe eines GPS-Empfängers findet, trägt sich in das beigefügte Logbuch ein, kann den Schatz mitnehmen und ihn durch einen gleichwertigen neuen ersetzen.
Mit Phantasie und Planung sicher ans Ziel
Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten für Jung und Alt, sich mit der Umgebung und der umliegenden Natur auf spielerische Weise vertraut zu machen. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen! Wichtig ist eine gründliche Planung und dass Sie, wenn Sie die Schnitzeljagd, Erkundungs-Rallye oder Schatzsuche organisieren, das Terrain gut kennen oder zumindest vorher in Augenschein nehmen. Andernfalls landen die Teilnehmer unter Umständen dort, wo Gefahren lauern oder sie völlig orientierungslos die Aktion abbrechen müssen. Außerdem sollten alle Teilnehmer-Gruppen über einen Plan B informiert sein, falls das Spiel nicht so funktioniert wie geplant oder etwas Unvorhergesehenes passiert. Am besten sind alle Teilnehmer mit einem (aufgeladenen!) Handy ausgestattet. Dann können Spielleiter und Organisatoren im Notfall eingreifen. Wem das alles zu viel organisatorischer Aufwand ist, der findet im Internet in fast jeder Stadt oder Region professionell ausgerichtete Rallyes oder Schatzsuchen, für jedes Alter, zu jedem Thema und für alle, die gerne etwas erleben.
Einen abschließenden ernsten Hinweis haben die ARAG Experten noch: Wer zur Schnitzeljagd mit Kindern einlädt, erklärt sich automatisch für die ganze Kinderschar verantwortlich. Die Einladung ist immer ein Angebot, die Aufsichtspflicht für die Dauer der Aktion zu übernehmen. Folgen die Kinder der schriftlichen oder mündlichen Einladung, gilt das Angebot als angenommen. Schadensersatzpflichtig werden die einladenden Eltern in der Regel allerdings nur dann, wenn ihnen eine schuldhafte Verletzung der Aufsichtspflicht nachgewiesen werden kann. Wann das der Fall ist, entscheidet immer der Einzelfall. Es kann aber nicht schaden, wenn Sie sich als Ausrichter der Schnitzeljagd die Einwilligung von den Eltern der teilnehmenden Kinder schriftlich bestätigen lassen.
Weitere interessante Informationen unter:
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